TAG 8  Montag, der 18. März 2019

So, seit 1 Woche mache ich den Selbsttest und habe es tatsächlich geschafft, keine Süssigkeiten zwischendurch zu naschen. Finde ich gut.

Was ich noch besser finde ist die Tatsache, dass ich einiges über mich gelernt habe und wie ich reagiere.

Heute geht es mir mental nicht so toll. Ich habe schlecht geschlafen und schlechte Laune. Süßigkeiten oder Eis ist bei solchen Anlässen immer ein guter Seelentröster. Nein, heute nicht. Heute will ich nicht, verdammt noch mal. Ich muss mich selbst auszuhalten. Auch ohne das Hilfsmittel schlecht hin. Ohne den Seelentröster. Ich fühle Heißhunger in mir aufsteigen, trinke ein großes Glas Wasser. Zumindest ist der Hunger jetzt erst einmal weg. Ich stürze mich in meine Arbeit im Büro. Die schlechte Laune bleibt.

Im Laufe des Tages kommt wieder ein bisschen mehr Licht in meinen Tag. Die Laune bessert sich, auch ohne den Konsum von Schokolade & Co.

Mich selber aushalten, pur, ohne Mittelchen, die mich aufputschen. Das kostet Kraft. Ich fühle eine gewisse Leere, weniger mental als körperlich und magentechnisch. Diese zu füllen, z.B. mit guten Gedanken oder etwas nicht Süßem, gilt es für die Zukunft zu bewerkstelligen.

Bis morgen

Euer Bernd

 

 

 

TAG 9  Dienstag, der 19. März 2019

Die Laune ist wieder gut.

Auch wenn Ihr jetzt denkt, dass ich nicht mehr alle Latten am Zaun habe aber……es ist Vollmond. Und außer der Tatsache, dass ich schlechter schlafe, kommt noch die Tatsache hinzu, dass ich in der Zeit des Vollmondes noch mehr Süßigkeiten zu mir nehme als normal. Klingt komisch, ist auch so.

Ich bin so eine Art Süßigkeiten-Werwolf oder -vampir. Das Verlangen nach Süßem steigt enorm. Ich weiß aber nicht warum. Hat denn der Mond so einen großen Einfluss, dass er meinen Konsum an Süßigkeiten mit steuern kann?

Das ist alles sehr merkwürdig, fast schon esoterisch. Aber mal im Ernst…..es war und ist so, dass, ähnlich wie bei einem Quartalstrinker, ich in der Zeit ein erhöhtes Verlangen nach dem süßen Zeug habe. Ich war Spiegeltrinker und musste immer einen gleichmäßigen Pegel haben. Muss ich dann eigentlich auch immer einen gleichmäßigen Zuckerspiegel haben? Diese Frage fällt mir gerade beim Schreiben so ein. Keine Ahnung, ob es das gibt. Da müsste ich mich mal schlau machen. Habe ja noch ein paar Tage Zeit.

Der Beitrag heute geht schon sehr ins Übersinnliche 😊 Aber das sind nun mal meine Gedanken und Gefühle hierzu.

Abschließend noch einen Tipp für alle LeserInnen, denen es ähnlich geht. Für uns gibt es von einem namhaften Schokoladenproduzenten mit dem lila Papier eine neue Sorte: Knoblauch-Nuss. Für oder gegen alle Schoki-Vampire. Kleiner Scherz……………

Bis morgen

Euer Bernd

LG Bernd

 

 

 

TAG 10 Mittwoch, der 20. März 2019

Ich komme von der Physiotherapie und stehe vor der Ampel. Meine Augen schweifen nach links und was sehe ich…….einen Rossmann. Und dann bekomme ich Hunger auf Süßes. Jetzt um 17.15 Uhr. Den ganzen Tag war Ruhe, ich hatte keinen Heißhunger und ausgerechnet jetzt??? Und dazu noch einen Rossmann?? Kein Lidl, Aldi oder Netto, keine Bäckerei oder Kiosk……nein…..einen Rossmann. Das nimmt glaube ich so langsam paranoide Züge bei mir an. Jetzt bekomme ich schon beim Anblick eines Drogeriemarktes Hunger auf Süßes.

Bei uns im Ort habe ich im Rossmann auch Süßigkeiten gekauft. Der Laden erinnert mich an Schokolade, Kekse oder Bonbons und nicht an Duschgel, Deoroller oder Schampoo. Was stimmt da mit mir nicht?

Als trockener Alki besitze ich ein Suchtgedächtnis in meinem Kopf. Dieses Suchtgedächtnis hat die doofe Angewohnheit mich immer an die schönen Zeiten meiner Saufzeit zu erinnern. Orte, Feste, Gefühle, Stimmungen oder Jahreszeiten. Das habe ich seit ich trocken bin.

Heute habe ich 10 Tage keine Süßigkeiten gegessen. Bildet sich bei mir schon ein Süßigkeitensuchtgedächtnis, das mich immer schön an die Orte erinnert, wo ich sie gekauft habe?

Oh Mann, mein Kopf platzt mal irgendwann vor lauter Gedächtnissen 😊..

Ich fasse es immer noch nicht…….ein Rossmann……vielleicht gibt es ja demnächst Schokoladen-Duschgel, Keks-Schampoo oder Pralinen-Deo………………….

Noch ist Vollmond. Vielleicht heule ich ja diese Nacht ein wenig den Mond an 😊

Bis morgen

Euer Bernd

LG Bernd

 

 

 

TAG 11 Donnerstag, der 21. März 2019

Heute habe ich ein kleines Erfolgserlebnis.

Heute Morgen hatte ich einen Präventionsvortrag an einer Schule. Und was bekommt ein trockener Alki hierfür als Geschenk? Richtig. Eine Tafel Merci-Schokolade. Wenigstens ohne Alkohol. Ich habe auch schon öfters Pralinen mit Alkohol geschenkt bekommen 😊

Ich habe die Tafel in meine Tasche gepackt und heute Nachmittag verschlossen mit nach Hause gebracht. Ganz ohne Heißhunger oder Verlangen. Sind das die ersten Schritte, dass ich mich von den Süßigkeiten mental lösen kann? Oder habe ich einfach nur einen guten Tag. Bin ich noch geflasht von dem Vortrag heute Morgen? Mir fehlt das Zeug heute nicht, ich habe keinen Appetit auf Schokolade & Co. Es ist schon ein entspannter Tag heute.

Wenn morgen wieder Stress ist, werde ich dann genau so reagieren? Oder kommen dann die Gedanken der letzten Tage wieder?

Willkommen bei der Fragestunde. Heute sind mehr Fragen da wie sonst die Tage. Es liegt wahrscheinlich daran, dass ich heute zum ersten Mal den Heißhunger auf Süßes NICHT hatte. Und schon stellen sich die Fragen bei mir ein, weil der (eigentlich normale) Zustand nicht normal ist und ich ihn hinterfrage.

Ich finde es ein schönes Gefühl ohne Heißhunger, irgendwie entspannend und ohne Druck. Ich meine auch, dass ich im Kopf klarer denken kann. Alles geht gut von der Hand.

Ich hoffe nur, dass morgen der Tag genauso wird.

Bis morgen

Euer Bernd

 

 

 

TAG 12 Freitag, der 22. März 2019

Da ist er in meiner Hand. Der Schokoriegel. Ich will ihn zum Mund führen. Im letzten Moment schreit mich meine innere Stimme an: „Bist Du wahnsinnig, was machst Du da? Was soll das? Ist das Dein Ernst?“ Ja und auch irgendwie nicht.

Ohne nachzudenken, dass ich ja nun den Selbsttest mache, habe ich gewohnheitsmäßig zum Riegel gegriffen und alles andere ausgeblendet, als wenn nichts wäre. So eine Art Sekundendemenz. Trotzdem kam danach der Gedanke, dass ein so ein Riegel sicherlich nichts macht und danach habe ich den ganzen Selbsttest in Frage gestellt. Praktisch der Weg von der Unachtsamkeit in den Frust, innerhalb von ein paar (Milli-) Sekunden. Das ist hart, mein lieber Mann.

Ich habe den Riegel nicht weggelegt, ich habe ihn weggeworfen. Weg von mir Satan. Erleichterung und Verwirrung machen sich breit. 11 Tage ohne, und ich habe die Option, dieses innerhalb einer Millisekunde zu zerstören und zu resetten auf Tag 0.

Da habe ich aber Glück gehabt, dass mein Verstand (?) oder mein Gehirn(?) oder meine innere Stimme oder was auch immer sich lautstark gemeldet hat. 

Heute Abend beschäftigt mich dieser Vorfall immer noch. Aber eines weiß ich, und weiß das aus meiner Saufzeit. Ich muss immer auf mich aufpassen. Mein Focus liegt so fest auf dem Alkohol, dass ich bei einigen anderen Sachen nachlässig werde. Das geht irgendwie ganz schnell. Bin ich eigentlich doof?

Daher mein Wunsch und Rat an Euch: Passt auf Euch auf. Immer. Egal bei was.

Bis morgen

Euer Bernd

LG Bernd

 

 

 

TAG 13 Samstag, der 23. März 2019

Katastrophentag 2. Der Tag reiht sich nahtlos an den Freitag an. Ich habe Appetit nach Süßem, irgendwie den ganzen Tag. Außerdem bin ich müde und habe schlechte Laune. Mir geht es nicht gut, mental.

Die einzige Zeit heute, in der es mir besser ging waren die knapp 2 ½ Stunden, in der ich eine Freundin nach Köln zum Flughafen gefahren habe. Da hatte ich Beschäftigung, wir haben uns gut unterhalten und ich war abgelenkt. Also hängt mein Appetit maßgeblich davon ab, ob ich was zu tun habe oder nicht? Ob ich körperlich oder geistig arbeite oder nicht?

Bevor wir losfuhren habe ich noch getankt. Die Tankstelle. Ein Ort der Verzweiflung. DER Ort, um seinen Appetit oder seine Sucht zu stillen. Heute der Marsriegel, früher die Flasche Whisky oder die Dosen Bier. Ich fuhr vor die Zapfsäule und schon schoss mir das Verlangen nach Süßigkeiten wieder in den Kopf. WARUM? Es ist fast beängstigend. Meine Laune war sowieso nicht so gut und durch den sich aufbauenden Druck wurde sie auch nicht besser. Ich habe gezahlt und bin schnell ins Auto gegangen, OHNE den Marsriegel. Als wir dann losfuhren besserte sich meine Stimmung.

Jeden Tag eine neue Situation, die automatisch mit Süßem in Verbindung gebracht wird!!!!??!!!

Da habe ich mich vor ein paar Tagen überhaupt nicht mit beschäftigt, ach was……das war nie Thema. Weil das Essen von Süßigkeiten in meinen Tagesablauf integriert ist und einfach dazugehört(e). Und jetzt komme ich ihm auf die Schliche. Jetzt analysiere ich meinen Konsum. Und es ist unglaublich, wie fest Schoki & Co. dazugehören……zu meinem Tag und leider auch zu den aufgenommenen Kalorien, die in dem Fall echt utopisch sind.

Nachdem ich die Zeilen hier geschrieben habe, wird meine Laune ein wenig besser. Und morgen wird es bestimmt besser, weil ich morgen den ganzen Tag unterwegs bin. Alles wird gut.

Bis morgen

Euer Bernd

 

 

 

TAG 14 Sonntag, der 24. März 2019 und TAG 15 Montag, der 25. März 2019

Heute der Doppelblogbeitrag. Und wisst Ihr warum? Weil mich zwei Tage lang das Verlangen nach Süßem nicht genervt und gequält hat. Weil ich keinen Heißhunger hatte, weil ich nicht einmal an Süßes gedacht habe.

Und warum? Weil ich zwei Tage intensivst eingespannt war in eine Präventionsveranstaltung in Wiesentheid. Mit Celia habe ich zusammen einen Workshop zum Thema „Geniessen“ gemacht. 320 Minuten volles Programm vor 130 Schülern an einer Mittelschule.

Ich hatte den ganzen Tag zu tun. Ich war focussiert auf den Workshop und das Thema. Kurzum…..ich war beschäftigt. Da war kein Platz für Gedanken an Schoki & Co.

Also weiß ich eine Sache ganz bestimmt. Wenn ich beschäftigt bin, bleiben die Gedanken weg. Das ist ja schon mal ein Ansatz, oder?

Morgen habe ich Urlaub. Warten wir mal ab was da so kommt.

Bis morgen

Euer Bernd

LG Bernd

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