Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändern wird. Albert Einstein

10 Tage fasten sind vorbei. Und zugegeben: am Schluß wars ne "Viecherei".  Fasten neben einem Fulltime Job, das war diesmal nichts für mich. Der Fastenschwung aus der Urlaubswoche war schnell verpufft. Mein Sorgenhunger hat mich zusätzlich gestresst. Aber: die Motivation für etwas Neues und für Pausen, die ist mir geblieben. Und so bin ich noch nicht ganz in den üblichen Alltag zurückgekehrt. Und ich habe den festen Willen, den üblichen Alltag auch nicht mehr ganz üblich sein zu lassen.

Das Ruhegefühl,  dass das Fasten begleitet hat, das schwebt trotz Tageshektik noch immer ein bisschen mit. Und das Gefühl, nicht sofort allem und allen gegenüber parat stehen zu müssen. Ich möchte die Entscheidungen, wann ich was tue, bewusst behalten. Und so fühle ich mich seit langem wieder mal so richtig konsequent. Konsequent in "zuerst daran denken, dass es mir gut geht". So wie bei den Sauerstoffmaskenanleitungen im Flugzeug, die man erst sich aufsetzen soll, weil man erst dann, wenn man sich selbst versorgt hat,  effektiver und vor allem länger helfen kann.

Das hat Auswirkungen, nicht nur auf das Essen. Ich bin wieder dabei meinen eigenen Rhythmus zu finden. Und ich wähle gerade bewusst aus, mit was ich mich "fülle", egal ob mit Essen oder anderer "Nahrung". Das mag technisch klingen, aber, um mit Einstein zu sprechen, sonst ändert sich ja nichts. Und ich möchte, dass sich etwas ändert. In meinem Leben findet ja keine große Kehrtwende statt. Ich wandere nicht aus, ziehe nicht um, heirate nicht oder wechsle den Beruf, aber ich freue mich an den kleinen, filigranen Änderungen. Tag für Tag. Gerade wenn ich mein so oft zitiertes "Lieblingsgefühl", ich kann nicht so wie ich will, verändere, korrigiere, anlöse, dann muss ich eben etwas Neues machen. Und mir die Zeit nehmen, das Neue zu finden, auszuprobieren, ob ich es behalten will. Oder verbessern, an mich anpassen.

Ich finde das eine äußerst spannende Phase. Und dazu gehört, neue Gedanken zu denken. Alte, gewohnte, in Frage zu stellen. Zum Beispiel den Montagsblues in Glücksmontage umzuwandeln. Bei den morgendlichen Gymnastikübungen diese so abzuwandeln, dass sie mir wieder Freude machen, mir vom nachbarlichen Baulärm nicht die Laune verderben zu lassen, gelassener mit den eigenen Macken umzugehen, statt auf grobe Gegner draufzuhauen, neue Umgangsformen auszuprobieren…….und, und, und. Das Spielfeld ist groß. Und das Leben ist schön.

Man fühlt, was man denkt. Und weil ich mich gut fühlen will, muss ich mich "wohl" denken. Dazu gehört auch, mich von Gedankendiktaten zu befreien. Beim Thema Essen zum Beispiel: Abends keine Kohlehydrate und kein Obst? Weißmehl als igitt und bäh betrachten? (ich frage mich ja immer wie das die schlanken Französinnen machen….) Bei den vielen hunderttausend sich widersprechenden Vorgaben, was wann wie gesund und ungesund sein soll…… ich will meinen eigenen (Essens-)weg finden. Und der Dreisatz heißt: ich bin verantwortlich für das, was ich fühlen will – denn ich bin verantwortlich für das, was ich denke – und ich bin verantwortlich dafür, was ich mir in den Mund schiebe – = ICH bin für mich verantwortlich. Volle Kanne! Kein Buch, kein Guru, kein niemand anderes.

Von welchem Gedanken willst du dich befreien?

Alles ist gut

herzlich

Celia