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Als ich merkte, dass alle Schlüssel in mir lagen, konnte ich endlich das Gewicht ablegen und fliegen. Instagram

Und ich sehe einem Gleitschirmflieger in der Luft zu. Wie er Kapriolen schlägt. Oder sind es Turbulenzen? Ich denke noch, stürz ja nicht vor mir ab, (wie wenn es nicht vor mir besser wäre, herrje) aber da steigt er schon wieder eine "Etage" höher und kreist elegant weiter…..

Nein. Das habe ich nicht vom Büro aus gesehen. Ich habe es vom Urlaub aus gesehen. Auf einer Almhütte. Und nochmal nein, ich habe keine Gleitschirmflugstunden genommen. (Dies gehört zu den Dingen, von denen ich weiß, dass ich sie definitiv nie ausprobieren werde.) Aber ich habe es als Metapher gesehen. Für meine Gedanken. Die ich wahnsinnig gerne zum Fliegen, auf Kapriolen, ja auch auf Turbulenzen schicke. Um mich aus dem Alltagstrott zu befreien. Gerade auch aus dem Essensalltagstrott. Denn den fand ich jetzt zunehmend (im wahrsten Sinn des Wortes) nicht mehr gut. Und ich wollte mir Gedanken machen, wie ich den Alt-Trott verändern kann. Und um innerlich richtig fliegen zu können, habe ich gefastet. Körperlichen, aber bewusst auch mentalen Ballast. Frei nach dem Motto: erstmal ganz leer werden, und dann mich wieder neu füllen. Neuer Anlauf, neues Essensglück.

Das kann man natürlich auch alles ohne zu fasten, aber ich wollte die fastlichen Nebenwirkungen. Die Leichtigkeit, die Verlangsamung, den Beginn des intensiven Spürens von mir selber, Klarheit und Sensibilität. Und ich habe die Ruhe und Auszeit genossen.

Flugkurven sind, wie ich beim Gleitschirmfliegen beobachten konnte, sehr wechselhaft. Nicht alle sind vorhersehbar. Aber das Schöne ist, der Gleitschirmflieger hatte wohl Vergnügen daran eine neue Kurve nach der anderen zu fliegen. Kurve um Kurve nur um der Kurven willen. Und so kurvten meine Gedanken auch losgelöst und ohne Bodenhaftung um alles Mögliche und natürlich um das Essen. Und anstatt konkret Gedanken für Gedanken zu wälzen dachte ich, wie schön wäre es doch nur, wenn dieses losgelöste Gefühl bleiben könnte. Wenn die Landung = Rückkehr in den Alltag, nicht wieder in starren Denkschemata endet. In gefühlte und tatsächliche Zwänge, Druck, Erwartungen, kurz, in mein schon so oft zitiertes "Lieblingsgefühl", ich kann nicht so wie ich will.

Fasten kann der Beginn einer wunderbaren neuen Lebensphase sein. Ein Beginn, nicht mehr und nicht weniger. Und ich genieße diese Zwischenstopps, weil ich inmitten des Alltags nicht sehr wirklich in der Lage bin, einen entsprechenden Zwischenstopp hinzulegen.

Und Zwischenstopps können auch Freude bereiten. Freude, das eigene Leben ein bisschen zu sortieren. Ein bisschen wenigstens. Eine Woche ist nicht alterskongruent;-) Aber eine Woche reicht um einige Turbulenzen zu sehn. Und den Wunsch zu entfalten einfach eine Etage höher zu kurven, mit ein bisschen mehr Überblick, mit ein bisschen mehr Gelassenheit. Und mit Flugfreude.

Essen gehört bei mir in Abständen nach wie vor in den Turbulenzbereich. Schön wäre es, daraus mehr Kapriolen zu machen.

Und so möchte ich mir vom Fasten das Gefühl der Flugfreiheit bewahren. Ich möchte gerne nach meinem Bauch essen. Ausprobieren, was ich zu mir nehmen will. Genau hinsehen, mit was ich mich füllen will. Und ich weiß, dass ich nicht mehr alles in mich hineinlassen will. Auch nicht in der Menge. Und das gilt auch auf mein Leben übertragen.

Und ich entscheide mich jetzt einfach dafür. Die Flugbedingungen finde ich gerade sehr gut. Ich bin motiviert. Motiviert, um mir meine Aufmerksamkeit zu geben. Und mich nicht ablenken zu lassen. Und es wird eine Herausforderung mit den Konsequenzen umzugehen. Aber ich entscheide mich bewusst für neue Flugrouten. Ich übernehme Verantwortung. Ich will keine Ausreden mehr. Und dafür nehme ich Flug-ess-stunden. So viele wie ich brauche.

Möchtest du an deinem Essverhalten etwas ändern, wenn ja, was?

Alles ist gut

herzlich

Celia

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